Tag Archiv für Exportüberschuss

Statistik des Tages/Deutschland/Außenhandel: Außenhandelssalden Deutschlands nach Ländergruppen

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Was es damit auf sich hat?

Hintergrund:

Deutschland/Konjunktur/Außenhandel: Deutschlands Außenhandel 2013 – Rekordüberschüsse und rückwärts fahrende Lokomotive (im Abonnement)

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Deutschland/Konjunktur/Außenhandel: Deutschlands Außenhandel 2013 – Rekordüberschüsse und rückwärts fahrende Lokomotive

Wir hatten zuletzt die Ausfuhrstatistik des Statistischen Bundesamts und die Berichterstattung darüber in den Medien zum Anlass genommen, diese einmal einer genaueren Betrachtung zu unterziehen – mit interessanten Ergebnissen (siehe dazu hier, hier und hier). Heute hat das Statistische Bundesamt die Außenhandelsdaten für den Monat Dezember und das Jahr 2013 vorgelegt und meldet den höchsten Außenhandelsüberschuss “seit der Erhebung der Außenhandelsstatistik”. Was aber verbirgt sich dahinter? Wir haben für eine umfassendere Einschätzung zusätzliche Daten vom Statistischen Bundesamt erhalten…Deutschland/Konjunktur/Außenhandel: Deutschlands Außenhandel 2013 – Rekordüberschüsse und rückwärts fahrende Lokomotive (vollständiger Beitrag nur im Abonnement)

Geschützt: Deutschland/Konjunktur/Außenhandel: Deutschlands Außenhandel 2013 – Rekordüberschüsse und rückwärts fahrende Lokomotive (vollständiger Beitrag nur im Abonnement)

Die Welt/Exportüberschuss/Anja Ettel: Miss Makro oder Miss Verstanden?

Kundige Leserinnen und Leser wissen es längst, die Wirtschaftsredaktion der Welt ist ein Jungbrunnen schräger Einschätzungen zur Wirtschaftslage. Nachdem gestern schon Tobias Kaiser die vom Statistischen Bundesamt präsentierten Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt 2013 gehörig missverstanden hat und die Produktivitätsentwicklung – die ein Teil der Lohnstückkostenentwicklung ist – zur Lohnstückkostenentwicklung in Beziehung setzte (Tobias Kaiser: “So sind die Lohnstückkosten der Unternehmen 2013 viel stärker gestiegen als die Produktivität. Während die Lohnstückkosten um gut zwei Prozent stiegen, nahm die Produktivität pro Arbeitsstunde dagegen nur minimal um 0,2 Prozent zu.”), legt Anja Ettel zu diesem Thema heute noch einen oben drauf. Ettel nennt sich selbst . Ihre Berichterstattung allerdings war für uns schon einmal Anlass zu fragen: Miss Makro oder Miss Tarot? Ihr heutiger Bericht über die Exportüberschüsse wirft wiederum die Frage auf: Miss Makro oder Miss Verstanden? Missverstanden hat sie diesmal nämlich den Außenhandel, die gestern präsentierten Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt und, weil es von da an wohl kein Halten mehr für sie gab, obendrein noch gleich die ganze Eurokrise. Kurzum: Ihr Beitrag ist Weltklasse.

Bruttoinlandsprodukt 2013: Mäßiges Wachstum und Einsichten zum Außenhandel

“Moderates Wachstum” hat das Statistische Bundesamt seine heutige Meldung zur deutschen Wirtschaftsleistung 2013 überschrieben. Moderat ist das schönere Wort für mäßig. Und in der Tat: Die deutsche Wirtschaft hat ihre überaus mäßige Leistungssteigerung im Jahr 2012 (0,7%) 2013 noch einmal unterboten (0,4%). Was machen jetzt bloß die Medien, die das ganze Jahr über eine boomende deutsche Wirtschaft geschrieben haben? Die Welt, eine der Protagonistinnen eines vermeintlichen Kaufrausches und boomenden Arbeitsmarktes, versteckt die Nachricht online verschämt unten rechts in der Ecke. Die “Sünden der Bauern” sind ihr plötzlich wichtiger. Das stört allerdings insoweit nicht, als dass die Berichterstattung der Welt zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2013 noch mäßiger ausfällt als das BIP. Und selbst der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Roderich Egeler, schob´s flugs auf den Rest der Welt: “Offensichtlich wurde die deutsche Wirtschaft durch die anhaltende Rezession in einigen europäischen Ländern und eine gebremste weltwirtschaftliche Entwicklung belastet. Die starke Binnennachfrage konnte dies nur bedingt kompensieren.” Klingt fast wie ein Vorwurf und als ob Deutschland trotz aller Anstrengungen beim Versuch, die Welt zu retten, knapp gescheitert wäre. Was aber ist eine “starke Binnenachfrage” bei nominal sinkenden Importen? Gerade in den Außenhandelsdaten steckt mehr Musik als allgemein herausgehört wird, wie wir vor wenigen Tagen bereits – wohl als einziges Medium – festgestellt und heraus gearbeitet haben. Töne, gegenüber denen sich auch Die Welt und sicherlich nicht nur Die Welt in ihrer Berichterstattung über die heute veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamts taub stellt…Bruttoinlandsprodukt 2013: Mäßiges Wachstum und Einsichten zum Außenhandel (vollständiger Beitrag nur im Abonnement)

Geschützt: Bruttoinlandsprodukt 2013: Mäßiges Wachstum und Einsichten zum Außenhandel (vollständiger Beitrag nur im Abonnement)

Welt - BIP - 15-01-2014

Konjunktur/Deutschland: Deutschland auch im Oktober keine “Konjunkturlokomotive”

Erst vor drei Tagen hatten wir die Quartalsdaten des Statistischen Bundesamts zum Anlass genommen, ein weiteres Mal die Mär über Deutschland als “Konjunkturlokomotive” zu widerlegen. Der diesbezügliche Grundsatz lautet: Solange Deutschlands Exporte schneller wachsen als die Importe, zieht Deutschland nicht die Konjunktur der übrigen Welt, sondern lässt sich von ihr ziehen. Das gilt umso mehr bei hohen Exportüberschüssen. Was die Exporte anbelangt, hat Deutschland im zurückliegenden Oktober laut einer heutigen Meldung des Statistischen Bundesamts ein weiteres Mal alle Rekorde gebrochen und noch nie zuvor in einem Monat soviel exportiert. Während die Exporte im Oktober nach vorläufigen Berechnungen gegenüber Vorjahr um 0,6 Prozent zulegten, sanken die Importe um 1,6 Prozent. Nun ist das Ergebnis aus einem Monat nicht eben besonders aussagekräftig. Die Entwicklung im Zeitraum Januar bis Oktober gegenüber Vorjahr bestätigt jedoch ein weiteres Mal, dass es um die deutsche Konjunktur nicht so gut bestellt sein kann, wie Politik und Medien und selbst Wirtschaftsforschungsinstitute glauben machen wollen.

Exportüberschuss/Binnennachfrage: Investitionen fallen nicht vom Himmel

Für Die Welt ist es ein erstaunlich aufgeschlossener und analytischer Artikel zur Kritik an den deutschen Exportüberschüssen. Er bemüht sich um Empirie und ihre Analyse und hebt sich damit wohltuend von den mehrheitlichen Äußerungen aus Politik, Medien und Wirtschaftswissenschaften in Deutschland ab. Die von den Autoren vorgenommene Schlussfolgerung ist in meinen Augen korrekt: “Dass Deutschland immer mehr Waren und Dienstleistungen ins Ausland ausführt, daran kann niemand etwas auszusetzen haben, im Gegenteil: Das Exportwachstum zeugt davon, dass sich die internationale Arbeitsteilung vertieft – das ist gut für alle Beteiligten. Das Problem ist vielmehr, dass der Wert der Importe weit hinter dem der Exporte zurückbleibt.” Wir haben dies schon seit langem und ausführlich herausgestellt. Umso bemerkenswerter ist, dass – und damit stehen die Autoren wiederum nicht allein, sondern beispielsweise in der Gesellschaft des DIW-Chefs, den wir deswegen an anderer Stelle kritisiert haben – die Autoren offenbar meinen, Investitionen der Unternehmen würden vom Himmel fallen. “Es geht also nicht darum, dass Deutschland künftig weniger exportieren oder künstlich den Konsum ankurbeln soll. Sondern darum, ein Umfeld zu schaffen, in dem deutsche Unternehmen wieder mehr investieren. Dann schrumpft der im Ausland so heftig kritisierte Exportüberhang ganz von allein”, schlussfolgern die Journalisten abschließend. Sie stützen sich dabei unter anderem auf Ökonomen wie Jörg Asmussen, den sie wie folgt zitieren: “Die deutsche Binnennachfrage ist vor allem aufgrund zu geringer privater und öffentlicher Investitionen schwach´, sagte Asmussen der ´Welt am Sonntag´.” Wenn schon ein deutsches Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) die Investitionen offensichtlich als autonome Größe begreift, die vom Himmel fällt, wie soll dann ein Welt-Journalist drauf kommen? Nun, könnte man dem völlig zurecht in alter guter Sesamstraßen-Manier entgegenhalten: “Der, die, das, wieso, weshalb, warum, wer nicht fragt bleibt dumm?” Aber hinter diese kluge Devise ist der deutsche Journalismus, der Wirtschafts-Journalismus zumal, ja seit langem weit zurückgefallen. Natürlich investiert ein Unternehmer aber nur, wenn der Umsatz stimmt. Was aber bestimmt den Umsatz und schließlich auch den Gewinn?…Exportüberschuss/Binnennachfrage: Investitionen fallen nicht vom Himmel (vollständiger Beitrag nur im Abonnement)

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FAZ/Patrick Welter/Streit um deutschen Exportüberschuss: Plädoyer für einen Leistungsbilanzausgleich bei der FAZ

Um als Volkswirt die Texte von Volkswirten zu lesen, die, weiß Gott wie, bei der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) ein Beschäftigungsverhältnis gefunden haben, braucht man Nerven wie Drahtseile (siehe zuletzt hier und hier oder auch hier). Nun hat sich mit Patrick Welter ein weiteres Prachtexemplar direkt aus den USA zu Wort gemeldet. Patrick Welter ist aber, obwohl vor Ort, weit davon entfernt, sich von der Kritik des IWF und des US-Finanzministeriums an den deutschen Exportüberschüssen anstecken zu lassen (siehe dazu zuletzt hier). Wahrscheinlich hat er, bevor er sich vom beschaulichen Frankfurt am Main aufmachte, eine Art Grundimmunisierung von der FAZ-Wirtschaftsredaktion mit auf den Weg bekommen. Oder muss man diese etwa gar schon haben, bevor man die Redaktionsräume der FAZ überhaupt betreten darf? Jedenfalls kalauert Welter in seinem Text erst einmal mächtig drauf los. Das buchstäblich Dumme daran nur: Er meint es tatsächlich ernst.