+++Eilmeldung+++Sportler stellen Olympiade auf den Kopf und wollen damit Zeichen setzen+++Liveticker dazu exklusiv auf Wirtschaft und Gesellschaft

Es ist nicht weniger als eine Sensation. Einige sprechen schon von einer Weltrevolution. Der ersten überhaupt. Geschlossen erklärten die bisher erfolgreich aus den olympischen Wettkämpfen hervorgegangenen Sportlerinnen und Sportler, dass sie nicht auf das Siegertreppchen wollten und auch keine Medallien entgegennehmen würden.

Die sollten stattdessen – dieses eine Mal noch – die erhalten, die als letzte durchs Ziel gegangen waren und noch gehen werden. Sie wollten “ein Zeichen setzen gegen den gnadenlosen Wettbewerb, nicht nur im Sport, sondern gegen seinen Eroberungszug, der ihn bereits über nahezu alle Lebensbereiche hat siegen lassen”, heißt es in der gemeinsamen Erklärung, die der Redaktion vorliegt.

Die Sportler zitieren darin auch Matthäus 19,30: “So werden die Letzten die Ersten sein und die Ersten die Letzten”. Auf Nachfrage von Wirtschaft und Gesellschaft sagte eine Sportlerin, die vorerst noch ungenannt bleiben wollte, dieses Zitat solle zum Ausdruck bringen, dass alle Sportler, wie jeder einzelne Mensch überhaupt, wieder gleich behandelt – ein ebenfalls anwesender Sportler betonte “gleich geliebt” -  werden sollten, unabhängig von ihrer individuellen Leistung und von ihrem gesellschaftlichen Status. “Die Statusgesellschaft selbst hat ausgedient”, so die Sportlerinnen und Sportler.

Sie wollten ein Zeichen setzen gegen den unmenschlichen Leistungsdruck, den wiederum nicht nur der Sport, sondern der Wettbewerb und seine Apologeten insgesamt den Menschen aufzwingen würden. Das allgegenwärtige Doping im Hochleistungssport sei doch nur “Ausdruck jener Entwicklung, dass einzelnen Menschen wie der Gesellschaft insgesamt zuviel zugemutet wird, damit einige Wenige davon profitieren”. Missgunst und Gewalt, Macht und Machtlosigkeit, Ausgrenzung, Reichtum und Armut seien das Ergebnis dieses Leistungssystems, “das das verbliebene Quantum Menschlichkeit wie ein Strudel zu sich hinunterziehe.” Mit sportlichem Wettbewerb habe dies alles nichts mehr zu tun. Geld regiere die Welt, und der Leistungssport sei längst nur noch ein Teil von dieser und würde “nicht den Weg zu einem besseren, menschlicheren Zusammenleben weisen”

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