Konjunktur, Europäische Währungsunion: Die Spannungszahl Dezember 2015 und unsere Konjunktureinschätzung

English Summary: On the 2nd February 2016 the statistical office of the European Union, Eurostat, has published the unemployment figures for December 2015. WuG regularly analyses the business cycle on the basis of the monthly data of the labour market. Out of this we calculate the economic activity indicator developed by Claus Köhler, former member of the German Council of Economic Experts. The result needs then careful interpretation and allows a very early and reliable estimation of the business cycle. So far this analysis is only published in German language under subscription.

Das europäische Amt für Statistik hat am 2. Februar die Arbeitsmarktzahlen für den Monat Dezember 2015 vorgelegt. Die Arbeitslosenquote – Zahl der Arbeitslosen in Prozent der Erwerbspersonen (Erwerbstätige+Arbeitslose) – lag im Dezember 2015 in der Europäischen Währungsunion (EWU) saisonbereinigt bei 10,4 Prozent. Das entspricht fast punktgenau der Prognose der EU-Kommission aus dem Februar 2015 für das Jahr 2015 (10,6%).

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Im Dezember 2014 lag die saisonbereinigte Arbeitslosenquote in der EWU bei 11,4 Prozent, und für das Jahr 2014 betrug sie 11,6 Prozent. Das Sinken der Arbeitslosenquote ging mit einer Verbesserung der Konjunktur einher: Gegenüber dem jeweiligen Vorjahreszeitraum hat sich die wirtschaftliche Aktivität um 1,3 Prozent im ersten Quartal, und jeweils 1,6 Prozent im zweiten und dritten Quartal real (preisbereinigt) erhöht. Für das vierte Quartal liegen noch keine Werte vor. Wir können jedoch auf Basis unserer Konjunkturanalyse unten hierfür bereits eine Einschätzung geben. Die Zuwachsraten des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) in den Quartalen des Vorjahres 2014 lagen noch bei 1,1 Prozent im ersten Quartal, 0,7 Prozent, 0,8 Prozent und 0,9 Prozent im zweiten, dritten und vierten Quartal 2014. Insgesamt hat sich die Konjunktur in der EWU damit seit dem konjunkturellen Wendepunkt im 1. Quartal 2013 (-1,8%, siehe Graphik 1 unten) auch in 2015 weiter erholt. Das Wirtschaftswachstum war angemessen, um die Arbeitslosigkeit in der EWU zu senken. Es war jedoch - wie von uns erwartet - nicht angemessen, um die Arbeitslosigkeit spürbar zu senken. Das aber wäre angesichts der sehr hohen Arbeitslosigkeit notwendig gewesen. Um die Arbeitslosigkeit spürbar zu senken, hätte das Wirtschaftswachstum wesentlich höher ausfallen müssen. Nach unseren Berechnungen wäre ein Wirtschaftswachstum zwischen 3,7 und 3,8 Prozent notwendig, um die Arbeitslosenquote in der EWU um jährlich zwei Prozentpunkte zu senken. Wir werden, sobald die detaillierten Daten aus der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung für das Jahr 2015 vorliegen, unsere dies betreffende Analyse aus dem Vorjahr erneuern. Die folgende Analyse auf Basis der jüngsten Arbeitsmarktzahlen und der daraus von uns nach der Methode des Ökonomen und ehemaligen Mitglieds des Sachverständigenrats, Claus Köhler, berechneten Spannungszahl erlaubt uns eine Einschätzung der Konjunktur am aktuellen Rand…Konjunktur, Europäische Währungsunion: Die Spannungszahl Dezember 2015 und unsere Konjunktureinschätzung (vollständiger Beitrag im Abonnement)


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