Etwas ganz und gar nicht Alltägliches aus dem Regierungsviertel: Zwölf Jahre – mein Hund hat Geburtstag!


“Ein Leben ohne Hund ist ein Irrtum”, hat einst Carl Zuckmayr festgestellt. Wie wahr. Und auch Thomas Mann, welch Frevel von mir, ist mir erst mit seinem “Herr und Hund” näher gekommen, hat sich mir als Mensch geöffnet. Heute ist meine Queeny zwölf Jahre alt geworden. Ein stolzes Alter für eine Labrador-Hündin.


Vor sechseinhalb Jahren standen wir uns auf einem Bauernhof das erste Mal gegenüber; dort war sie vor nicht langer Zeit zum dritten Mal Mutter geworden, und jetzt stand sie zum Verkauf. Tierheime von Hamburg bis nach Rostock hatte ich zuvor durchkämmt, aber ich hatte einfach kein Glück; just zu diesem Zeitpunkt waren dort nur so arme, aber leider auch schwierige und aggressive Geschöpfe in Obhut, denen ich als blutiger Anfänger und Großstadtbewohner nie hätte gerecht werden können.

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Jetzt aber stand ich kurz davor, mir meinen Kindheitstraum zu erfüllen: mein Leben mit einem Hund zu bereichern. Abends noch einmal mit einer Freundin und ihrem Hund von Hamburg hinaus gefahren, ein gemeinsamer Spaziergang zu viert und die Sache, die ja gar keine Sache ist, sondern eben ein Lebewesen, ein Hund, war entschieden.

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Und was hat Queeny seitdem nicht alles gesehen! Von München nach Bregenz und weiter durch die Schweiz sind wir gewandert, haben gemeinsam in so berühmten Klöstern wie Kloster Andechs Unterkunft gefunden. Und dann, 2010, die Wanderung durch elf Bundesländer, alles zu Fuß, bei Wind und Wetter, und vieles vieles mehr. In zwei Großstädten, Hamburg und Berlin, hat sie brav ihre Hundesteuer ent- und ihre Geschäfte verrichtet, und mit ihrem unerhörten Appetit ganz nebenbei die Gehwege von allem möglichen menschlichen Unrat befreit. Andere haben Google, ich habe Queeny, garantiert Datensicher, nichts von dem, was sie einmal gefunden und aufgelesen hat, gibt sie wieder frei – jedenfalls nicht in einer Form, in der sie für andere noch nutzbar wäre. Und die vielen Menschen, mit denen sie mich erst bekannt gemacht hat, durch ihr buchstäblich ansprechendes Wesen. Ja, Carl Zuckmayr hatte recht. So ist es: Ein Leben ohne Hund ist ein Irrtum. Herzlichen Glückwunsch Queeny!


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