Armutsbericht: Investitionen in Bildung und in Jugendarbeit sinken bzw. stagnieren

Vielleicht ist das Interessanteste am Entwurf des Armutsberichtes der Anhang. Wie schon in der aufgezeigten Entwicklung des gesellschaftlichen Interesses an Politik, hält eine Tabelle zur Entwicklung der “Investitionen in Bildung” im Anhang des Armutsberichts auf einen Blick eine zentrale Einsicht bereit: Die Investitionen in Bildung und in Jugendarbeit, gemessen an ihrem Anteil am Sozialprodukt, sinken bzw. stagnieren. Sie liegen unter dem Niveau von 1995.

Investitionen in Bildung sinken (Zur Vergrößerung auf Tabelle klicken.) Quelle: Lebenslagen in Deutschland – Entwurf des 4. Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung

Das will wiederum gar nicht zu den Feststellungen der Bundesregierungen passen:

“Jeder frühe Euro ist also richtig investiert. Angebote zur Stärkung der Beziehungs- und Erziehungskompetenzen benachteiligter oder
überforderter Eltern schützen Kinder schon in den ersten Monaten nach ihrer Geburt präventiv vor Vernachlässigung und fördern ihre Bildungsfähigkeit.

Doch trotz der in den letzten Jahren getätigten Investitionen ist der Mitteleinsatz in Deutschland für die frühkindliche Bildung und Betreuung von Kindern unter sechs Jahren – mit im Zeitverlauf zwischen 2003 und 2008 stabilen 0,4 Prozent am Bruttoinlandsprodukt (BIP) – im internationalen Vergleich immer noch weit  unterdurchschnittlich. In Ländern wie Dänemark oder Schweden
beträgt dieser Anteil das Dreifache…

Auch unterlassene Bildung in jungen Jahren führt zu vielfach höheren individuellen und gesellschaftlichen Folgekosten etwa durch Nachqualifizierung, Maßnahmen im Übergangsbereich, geringe Erwerbspotenziale und häufige Arbeitslosigkeit. Dennoch leistet sich Deutschland auch im Primar- und Sekundarbereich pro Kopf der Schülerinnen und Schüler Ausgaben unterhalb des  OECD-Länderdurchschnitts (2008)…

Damit verließen im Jahr 2010 immer noch 53.000 deutsche und fast 11.000 ausländische Jugendliche die Schule ohne Abschluss.”

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