Ein Blick in die einschlägigen Medien verrät, sieht man von der bloßen Berichterstattung ab, so gut wie nichts über die möglichen Ursachen der Unzufriedenheit und Proteste in Ägypten. Mit bloßer Berichterstattung sind Meldungen wie diese gemeint, über die selbst das Handelsblatt nicht hinausgeht, wenn es sich mit Aussagen wie diesen zufrieden gibt, anstatt nach grundsätzlichen, auch ökonomischen Ursachen zu fragen:
“Proteste in Ägypten
Tote und Verletzte unter den Mursi-Gegnern
Hunderttausende haben in Ägypten gegen die islamistische Regierung von Präsident Mursi demonstriert. Mehrere Menschen kamen bei den Protesten ums Leben. Hunderte Demonstranten griffen den Sitz von Mursis Organisation an.”
Wie aber lässt es sich erklären, dass zwei Jahre nach dem Sturz der Regierung Mubarak die Menschen erneut zu Millionen auf die Straße gehen und die demokratisch gewählte Regierung zum Rücktritt auffordern? Die “westlichen” Medien haben sich nicht nur sehr bzw. ausschließlich darauf konzentriert zu berichten und versäumt, darüber hinaus nach möglichen Erklärungen zu suchen; sie haben sich auch ebenso einseitig der (partei-, personal-)politischen Entwicklung verschrieben. Was aber, wenn den Protesten, nicht nur in Ägypten, sondern auch in anderen Ländern der arabischen Welt und vielleicht auch in Ländern anderer Weltregionen, Ursachen zugrunde liegen, die jede Regierung scheitern lassen? Was, wenn darüber hinaus die Ursachen solcher Natur sind, dass sie in zeitlich vertretbarem Rahmen kaum aus eigener Kraft gelöst werden können? Was, wenn diese Ursachen auch noch durch eine falsche Analyse und durch falsche Rezepte von außen verschärft werden, anstatt zu helfen, sie zu überwinden? Ägypten: Permanente Revolution? (vollständiger Beitrag nur im Abonnement)
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