SPD-Kanzlerkandidatur: Opportunisten wohin man schaut
Und was sagt die SPD dazu?

Am 29. September schrieb Wirtschaft und Gesellschaft: “Man darf gespannt sein, wie sich die SPD-Linke und die Jusos dazu verhalten werden, ob sie mir Anlass geben werden, doch wieder zu träumen, oder ob die Linke sich wie gewohnt wegduckt und mit ein paar mauligen Interviews à la Ottmar Schreiner begnügt und gefällt – und doch alles mitträgt.”

Nun, aufgrund des gewissermaßen nordkoreanischen Ergebnisses der SPD-Vorstandsitzung, die einstimmige Nominierung Steinbrücks, muss man das Träumen wohl auf nicht absehbare Zeit zurückstellen. Ein duckmäuserische SPD-Linke hat tatsächlich ohne eine einzige Gegenstimme und ungeachtet des ebenfalls an Nordkorea erinnernden Prozesses zur Bestimmung des Kanzlerkandidaten und losgelöst vom Kandidaten selbst, dessen aufgeblasene Stimme wir nun bis zum Herbst 2013 ertragen müssen, zugestimmt. Eindrucksvoller kann man “die alte Tante” nicht zu ihrem 150. Geburtstag zu Grabe tragen.

Und dann der Beschluss, noch eine – die wievielte? – Arbeitsgruppe zur Rente einzurichten. Gibt es eigentlich irgendjemanden in der SPD-Spitze, der sich noch irgendwie bemüht, eigene Grundüberzeugungen und Inhalte durchzusetzen – auch wenn es vielleicht den Listenplatz oder irgendwelche anderen Karriereaussichten kosten könnte? Falls ich irgendjemanden übersehen haben sollte, bitte unbedingt melden: info@wirtschaftundgesellschaft.de.

Ob sich die SPD-Basis wohl von so einem Haufen Opportunisten mobilisieren lassen wird? Auch hier steht zu befürchten, dass die Antwort lautet: Ja. Vorwärts Genossen! In die nächste Niederlage. Und die Menschen? Uns doch egal!

Wirtschaft und Gesellschaft hat jetzt auch eine und freut sich über jedes “Gefällt mir”.

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