Alltag im Regierungsviertel: Norbert Röttgen – jetzt Busfahrer?

Geht Norbert Röttgen, entschuldigung, Dr. Norbert Röttgen, jetzt endlich einem allseits geachteten Beruf nach und ist Busfahrer geworden? Handelt es sich gar um ein Resozialisierungsprogramm für Bundestagsabgeordnete, das diese wieder mit den Menschen auf der Straße in Berührung bringt?

Ich selbst wäre nicht auf ihn aufmerksam geworden. Es war meine vierbeinige Kollegin Hilka, die plötzlich nach rechts vom Gehweg auf die Straße scherte, sich direkt vor den Bus und unter das Namensschild des früheren Politikers setzte und einen See hinterließ, der mich befürchten ließ, dass nun auch Berlin von einer Flutwelle bedroht würde. Erst als sich mein verängstigter Blick langsam von dem Gewässer löste und nach oben richtete, erkannte ich, dass Hilka hier wieder einmal eine politische Protestnote hinterlassen hatte. Und ich verstand sofort: Der Bus war offensichtlich traditionell angetrieben, Diesel wahrscheinlich, und das geziemte sich nun wirklich nicht für einen ehemaligen, wenn auch  – um im Bild zu bleiben – gestrandeten Umweltminister.

Der Blick unschuldig - aber ein hochpolitisierter Hund: Hilka

Als wir dann noch erfuhren, dass Röttgen nicht die Spur resozialisiert wurde, sondern im schräg gegenüber liegenden Restaurant zu Mittag aß, konnte ich Hilka erst Recht nicht böse sein.

Ach übrigens: Wenn Sie ein Bundestagsabgeordneter einmal zum Essen einladen sollte, klären Sie ihn bitte darüber auf, dass er Sie gar nicht einladen kann, denn immer haben Sie ja schon im Voraus dafür bezahlt, jedenfalls, wenn Sie keine Steuern hinterziehen. Und zu Röttgens Genugtuung sei noch erwähnt: Große Geschäfte macht Hilka fast ausschließlich vor dem Kanzleramt.

Eines noch: Es ist Ihnen hoffentlich klar, dass Sie ab 11. Juni bei BILD für so eine Geschichte bezahlen müssen!

Wirtschaft und Gesellschaft hat jetzt auch eine und freut sich über jedes “Gefällt mir”.


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