Sinkende Reallöhne und fallende Erzeugerpreise in Deutschland

Gerade erst hat der Bundesminister für Wirtschaft und Energie ein Bild der deutschen Wirtschaftsentwicklung gezeichnet, das auf die Binnennachfrage und produktivitätsorientierte Löhne setzt. Sinkende Reallöhne im Jahr 2013, die das Statistische Bundesamt heute meldete, stehen dazu in deutlichem Widerspruch. Die vorläufigen Zahlen – detaillierte und endgültige Zahlen erscheinen Ende März – zeigen, dass die Nominallohnsteigerung nicht einmal die deutlich unter dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank liegende Preissteigerung von 1,5 Prozent herausgeholt hat. Nach einer marginalen Reallohnsteigerung von 0,6 Prozent in 2012 haben die Beschäftigten jetzt wieder weniger Geld im Portemonnaie bzw. können sie sich weniger von ihrem Geld kaufen. Diese Entwicklung macht unsere ausführlichen Erläuterungen zur kosten- und verteilungsneutralen Lohnentwicklung einmal mehr relevant: Hat Mark Schieritz die Währungsunion und die Grundlage für eine verteilungsneutrale Lohnpolitik (auch) nicht verstanden?

Gleichzeitig meldete das Statistische Bundesamt fallende Erzeugerpreise – “der stärkste Preisrückgang im Vorjahresvergleich seit März 2010 (– 1,8 %).” Selbst ohne Berücksichtigung der stark gefallenen Energiepreise sanken die Erzeugerpreise gegenüber Vorjahr noch um 0,3 Prozent. Wir haben bereits im November 2013 gefragt: Weisen die Erzeugerpreise in Richtung Deflation (im Abonnement)? Grundlage dafür ist, dass auch nach Auffassung des Statistischen Bundesamts, die Entwicklung der Erzeugerpreise Preisveränderungen in einer frühen Phase des Wirtschaftsprozesses darstellt. Hier eine aktualisierte Darstellung des Verlaufs.

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