Tag Archiv für Martin Greive

Die Welt, Martin Greive, Eurokrise, Konjunkturlokomotive: Dummheit oder gezielte Irreführung?

Martin Greive, der für die Welt über Wirtschaft fantasiert, ist, ähnlich wie seine Kollegin Dorothea Siems, Dauergast bei WuG. Nicht etwa, weil dessen Texte irgendeinen Bezug zur Realität hätten, sondern, gerade umgekehrt, weil sie beispielhaft aufzeigen, wie Journalisten in etablierten, schwerreichen Medien, ohne Hemmungen an der Wirklichkeit vorbei schreiben, um nicht zu sagen: sie manipulieren.

Griechenland: Reaktionen in Politik und Medien bar jeder Analyse

“Dabei war das Land, das vor ein paar Jahren am Abgrund stand und die Währungsunion insgesamt in die Krise stürzte, bis jetzt auf einem guten, wenn auch dornenreichen Weg: Der Haushalt hatte sich stabilisiert, die Wirtschaftsdaten zeigten nach oben. Jetzt scheint alles wieder auf der Kippe zu stehen; schon spielen die Märkte in Athen verrückt.” Das schreibt Klaus-Dieter Frankenberger, der immerhin laut Angaben seines Arbeitgebers, der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), Volkswirtschaftslehre studiert hat und verantwortlich zeichnet für die Außenpolitik dieser Zeitung (siehe hier). Weder aber hat Griechenland die Währungsunion insgesamt in die Krise gestürzt, noch war das Land auf einem guten Weg, wie Frankenberger meint. Und auch seine Einschätzung, die Wirtschaftsdaten zeigten nach oben, kann einer Gesamtbetrachtung nicht standhalten. Mit seinem Beitrag bar jeder Analyse steht Frankenberger allerdings nicht allein, im Gegenteil, er ist einer unter vielen in den so genannten deutschen Leitmedien (siehe zum Beispiel auch Jan Dams und Martin Greive in “Die Welt“). Diese “Journalisten” sind nicht nur bar jeder Analyse, sie sind radikal, menschenverachtend und demokratiefeindlich. Wenn jemand die Europäische Währungsunion mit in die Krise gestürzt hat, dann sind es, neben der führenden Politik, diese unverantwortlichen Stimmungsmacher. Und das nun schon seit Jahren. Sie wollen nicht wahrhaben, dass es ihre Stimmungsmache und ihre distanzlose, unreflektierte Befürwortung der radikalen EU-Politik ist, die die politischen Ergebnisse zeitigt, die sie jetzt “radikal” nennen: “die Partei des Linksradikalen Alexis Tsipras” (Frankenberger); “Tsipras, das Schreckgespenst der Europäer, der Chef der linksradikalen Syriza” (Jan Dams, Martin Greive). Alle, die so hetzen, verdienen es freilich nicht, Journalisten genannt zu werden. Sie alle verdienten eine Rüge durch entsprechende journalistische Gremien. Nicht erst mit jenen oben aufgegriffenen Artikeln, sondern seit langem. Es scheint aber auch jenen Gremien seit langem jedes Maß für solche Rügen verloren gegangen zu sein.

Medienkritik: “Die Welt” will Konjunktur mit Kreuzfahrten stützen

Martin Greive trifft mit seinen Artikeln zur Konjunktur zwar nie die Wirklichkeit. Darin aber übertrifft er sich noch jedesmal selbst. Im Oktober vergangenen Jahres meinte Greive, die Eurokrise wäre in diesem Jahr “abgehakt” (siehe dazu kritisch hier). Fast ein Jahr später, im September dieses Jahres, titelte derselbe Autor mit KollegInnen: “Wirtschaft – Europa im Abgrund – In dieser Krise gerät Deutschland in den Abwärtssog”. Darin warf ausgerechnet Greive der Politik vor die “Streitpunkte” zu “umkurven” und “nun erst aus ihren Tagträumen zu erwachen” (siehe dazu kritisch hier). Gestern nun empfahl Greive die sich abschwächende deutsche Konjunktur zu stützen: mit Kreuzfahrten.

“Die Welt”/Eurokrise/Martin Greive: Wirtschaftskorrespondent der “Welt” blamiert sich bis auf die Knochen – meint aber die Politik kritisieren zu dürfen

Das ist “Die Welt”, wie sie leibt und lebt: Heute titelt sie, und das nicht einmal zu unrecht: “Wirtschaft – Europa im Abgrund – In dieser Krise gerät Deutschland in den Abwärtssog”. Im Tabulator zum Beitrag steht: “Konjunktur: Acht Gründe, warum Europas Wirtschaft abstürzt”. Autoren: Jan Dams, Olaf Gersemann, Martin Greive, Sebastian Jost und Gesche Wüpper. Am 22. Oktober 2013 hatte Wirtschaft und Gesellschaft – Analyse & Meinung (WuG) einen Beitrag von einem der Autoren, Martin Greive, unter der Überschrift aufgegriffen: “Unbedingt archivieren: ´Die Welt´-´US-Wirtschaftskorrespondent´ hat wieder zugeschlagen.” Martin Greive hatte am 21. Oktober 2013 in einem ziemlich durchgedrehten Artikel vorhergesagt: “Euro-Zone hakt die Krise schon im nächsten Jahr ab”.

Unbedingt archivieren: “Die Welt”-”US-Wirtschaftskorrespondent” hat wieder zugeschlagen

Twitter Welt Eurokrise - 21-10-2013

Martin Greive, “US-Wirtschaftskorrespondent” der “Welt”, hat erneut bewiesen, dass er der “Chefkorrespondentin für Wirtschaftspolitik” der “Welt”, Dorothea Siems, das Wasser reichen kann. Die Wasserqualität lässt allerdings zu wünschen übrig. Konnten wir erst vor zwei Wochen einen Artikel Greives zum Ausgangspunkt für eine genauere Analyse der deutschen Staatsfinanzen nehmen, so sprudelte er gestern Nacht die folgende Überschrift heraus: “Euro-Zone hakt die Krise schon im nächsten Jahr ab – Die Schuldenländer im Süden Europas schaffen die Konjunkturwende. Spanien, Italien und Portugal wachsen wieder. Ein wesentlicher Grund: eine auf Vollbeschäftigung zusteuernde deutsche Volkswirtschaft“. Die Quellen, aus denen er schöpft, sind allerdings ein weiteres Mal vergiftet.