Medien: Leseranalyse von LAE unterstreicht Wichtigkeit alternativer Medien wie Wirtschaft und Gesellschaft – Analyse & Meinung

Die “Leseranalyse Entscheidungsträger in Wirtschaft und Verwaltung e.V.” (LAE) hat heute ihre neuesten Untersuchungsergebnisse über die Reichweite von Medien bei “Entscheidungsträgern in Wirtschaft und Verwaltung” veröffentlicht. “Es werden – neben den Print-Reichweiten – auch die digitalen Reichweiten für Online, Smartphone und Tablet sowie Crossmedia-Reichweiten der Mitglieder ausgewiesen”, erläutert LAE auf seiner Internetseite. Der Verein nennt seine Studie selbst “Referenzstudie bei Kampagnen für die Entscheider-Zielgruppe” und stellt zur Relevanz seiner Untersuchung “bei Geschäftsführern und Mediaplanern in den OMG-Agenturen” (OMG ist die Organisation der Media-Agenturen) fest:

“Nahezu jeder der Befragten (95%) plant Kampagnen für Entscheider Zielgruppen und ebenso groß ist der Anteil derer, die die Studie als unverzichtbar (25%) resp. sehr wichtig / wichtig (70%) erachten. Nur 5% halten die Studie für weniger wichtig bzw. unwichtig.”

Insgesamt hat LAE 8.100 Personen – Selbständige, Freie Berufe, Leitende Angestellte, hohe Beamte – befragt. Ein Fazit, das sich aus den Ergebnissen ziehen lässt: Führend sind die Medien, die wir regelmäßig wegen ihrer Berichterstattung über wirtschafts- und gesellschaftspolitische Themen kritisieren.

Eine gute Zusammenfassung der Ergebnisse liefert Jens Schröder für MEEDIA (siehe hier). Durch die Bank handelt es sich um Zeitungen und Magazine, die die herrschende Wirtschaftslehre und Wirtschaftspolitik kaum hinterfragen und nicht selten als offensive Wegbereiter derselben auftreten. An der Spitze stehen Magazine wie Spiegel, Focus, Stern, Wirtschaftswoche, Focus Money und Tageszeitungen wie die Süddeutsche Zeitung, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, das Handelsblatt und Die Welt.

“1,391 Mio. Entscheidungsträger in Wirtschaft und Verwaltung lesen die Medien der Marke Spiegel auf Papier, online, mobil und in App”, fasst Jens Schröder für MEEDIA zusammen. Allein 833.000 lesen die Print-Ausgabe des Spiegel, 605.000 die des Focus. Fast alle verzeichnen Zuwächse beim Print und besonders online.

Wenn nun die Werbeagenturen diese Ergebnisse für unverzichtbar bzw. sehr wichtig oder wichtig erachten und gleichzeitg Kampagnen für die “Entscheider-Zielgruppen” planen, wirft dies die Frage auf, welche Abhängkeiten dies zwischen Medien, Werbenden und “Entscheider-Zielgruppen” hervorruft. Bleibt die Berichterstattung hiervon unberührt oder richtet sie sich auch an den Interessen der “Entscheidungsträger in Wirtschaft und Verwaltung” aus, um, erstens, diese zahlungsfähige Klientel und, zweitens, vorhandene und potenzielle Werbekunden nicht zu verprellen? Ist unter diesen Rahmenbedingungen schließlich überhaupt noch eine Berichterstattung möglich, die nicht davor zurückschreckt, das Verhalten und die Positionen jener Entscheidungsträger zu hinterfragen und offen zu kritisieren?

Diese Problematik unterstreicht einmal mehr die Bedeutung alternativer Medien wie Wirtschaft und Gesellschaft – Analyse & Meinung, die sich außerhalb jener möglichen Zwänge bewegen.

Wirtschaft und Gesellschaft – Analyse & Meinung finanziert sich ausschließlich über Abonnements und Spenden. Noch sind diese nicht Existenz sichernd. Guter Journalismus muss bezahlt werden, um zu überleben. Deswegen:

Abonnieren Sie Wirtschaft und Gesellschaft – Analyse & Meinung oder spenden Sie bitte an:




————————————————————-

Sie können helfen, unseren Leserkreis zu erweitern!

Wirtschaft und Gesellschaft hat jetzt auch eine und freut sich über jedes “Gefällt mir”.

————————————————————-


Dieser Text ist mir etwas wert


Verwandte Artikel: