Streit um “Kosten” der Einheit: Schröder und Ragnitz irren beide

Wir haben die von der “Welt” in Auftrag gegebenen Berechnungen der “Kosten” der deutschen Einheit durch das Dresdner ifo-Institut, das DIW und den Forschungsverbund SED-Staat bereits am Tag der Veröffentlichung analysiert und kritisch bewertet. Jetzt streiten die beteiligten Institute auch untereinander. Ihren eigentlichen Denkfehler aber haben der Politikwissenschaftler Klaus Schroeder vom Forschungsverbund SED-Staat und der Ökonom Joachim Ragnitz vom Dresdner ifo-Institut immer noch nicht erkannt. Ein weiterer Beleg dafür, dass “Die Welt” ihr Geld zum Fenster herausgeworfen hat – und auch die unsere Steuergelder verwaltende Politik, mit denen diese “Forscher” finanziert werden.

Hier noch einmal der zentrale Satz aus der “Welt online” Berichterstattung vom vergangenen Sonntag:

“Laut einer Berechnung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) haben die Regierungen der fünf Ost-Länder und ihre Bevölkerung seit der Wiedervereinigung rund 1,5 Billionen Euro mehr verbraucht, als sie selbst produziert haben.”

Schroeder meint nun, dass das Ganze zwei Billionen Euro gekostet habe. Ragnitz wirft ihm dagegen jetzt in der “Mitteldeutschen Zeitung” vor, diese zwei Billionen Euro seien eine “Luftnummer”, die Kosten würden sich nur auf 1,6 Billionen Euro belaufen.

Wir haben aber bereits am Sonntag auf die zentrale Schwachstelle der Berechnungen hingewiesen, die auch Ragnitz neueste Äußerung kennzeichnet:

Wenn die Regierungen der fünf Ost-Länder und ihre Bevölkerung, wie es in der “Welt” heißt, “mehr verbraucht, als sie selbst produziert haben”, dann müssen andere Länder entsprechend mehr produziert als verbraucht haben. Entsprechend der “Kosten” der Einheit – des Ausgabenüberschusses – müssen daher “Einnahmen” oder “Gewinne” der Einheit – ein Einnahmeüberschuss – entstanden sein. Das ist zwingend so. Insofern sind die Berechnungen – unabhängig davon, ob sie nun 1,6 Billionen oder zwei Billionen Euro “Kosten” zum Ergebnis haben – schon im Ansatz falsch. Das ist natürlich besonders peinlich für einen Ökonomen, der Ragnitz ist.

Der Frage, wo der den “Kosten” entsprechende Einnahmeüberschuss entstanden bzw. erzielt worden ist, sind wir in unserer vorangegangenen Analyse (vollständiger Beitrag nur im Abonnement) nachgegangen.

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