Heiner Flassbeck zum Mindestlohn: “Ich kann mir durchaus einen Mindestlohn in der Größenordnung von zwölf bis dreizehn Euro vorstellen.”

Heiner Flassbeck, der Wirtschaft und Gesellschaft – Analyse & Meinung mit herausgibt, war gestern Hauptredner auf der Mai-Kundgebung in Aachen. In einem Interview mit der Aachener Zeitung äußerte er sich auch konkret zur Höhe eines allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns:

“Ich kann mir durchaus einen Mindestlohn in der Größenordnung von zwölf bis dreizehn Euro vorstellen. Er läge dann ungefähr bei der Hälfte des deutschen Durchschnittslohns. Von solch einem Mindestlohn würde eine deutliche Belebung unserer Binnenkonjunktur ausgehen.”

Zur Logik des Mindestlohns argumentierte er ebenda:

“Lassen Sie mich das an einem Beispiel verdeutlichen. Wenn Friseure vernünftig bezahlt würden, könnten Haarschnitte zwar durchaus teurer werden. Vielleicht würde deshalb auch mancher Kunde wegbleiben. Doch ordentlich bezahlte Friseure könnten sich deutlich mehr Dinge leisten als bisher. Sie würden andere Produkte oder Dienstleistungen stärker nachfragen. Ein Mindestlohn führt deshalb sicherlich zu einer anderen Lohn-, Preis- und Güterstruktur in Deutschland, aber nicht zu einer höheren Arbeitslosigkeit.”

Das von Joachim Zinsen geführte Interview ist in Gänze sehr lesenswert:

Heiner Flassbeck: „Die Löhne sind viel zu niedrig“

Zum Mindestlohn auf Wirtschaft und Gesellschaft:

DGB/Bundesratsinitiative/Mindestlohn: Waren die Mindestlohnforderungen des DGB von vornherein zu niedrig angesetzt?

Wirtschaftliche Entwicklung in Hoch-Mindestlohnländern widerspricht Vorsitzendem des Unverständigenrats Christoph M. Schmidt

Alle Beiträge zum Mindestlohn

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