Eurokrise/Portugal: Die säkulare Inquisition und ihr Inquisitor

“Hauptziel der Inquisition war nach kirchlichem Verständnis die Reinerhaltung des Glaubens”, heißt es bei wikipedia. Der säkulare Glauben der Mächtigen heute ist der an ausgeglichene Haushalte und das Vertrauen in private Investoren. Ohne Rücksicht auf Verluste, und das ist keine Übertreibung, wird dieser Glauben eingefordert. Auch von der portugiesischen Regierung. Die über allem stehende, moderne Inquisition dieses Glaubens aber ist die EU-Kommission. Das hat sie mit ihrer gestern zu Portugal herausgebenen Erklärung ein weiteres Mal bewiesen. Nach den Nachrichten des Deutschlandfunks hat das Schäuble immer noch nicht genügt. Der Inquisitor musste sich persönlich zu Wort melden (siehe auch: http://www.br.de/nachrichten/portugal-sparprogramm-100.html).

Wir werden in Kürze zu dem allseits bemühten “Vertrauen der Investoren” und realistischen Alternativen einen eigenen Beitrag veröffentlichen. Angesichts der Brutalität der Vorgehensweise, die im Fall Portugal, nach Griechenland und Zypern, aber auch in Irland, Spanien und Italien, exerziert wird, kam mir dieser Vergleich in den Sinn, und er erscheint mir in der Tat passend.

Europa wird von Soziopathen regiert, die allgemein so definiert werden: “Die heutige Bedeutung des Begriffes Soziopath bezieht sich auf Personen, die nicht oder nur eingeschränkt fähig sind, Mitgefühl zu empfinden, sich nur schwer in andere hineinversetzen können und die Folgen ihres Handelns nicht abwägen können.” Alle drei Kriterien scheinen mir in Gänze auf die verantwortliche Elite in Europa im Allgemeinen und in Deutschland im Besonderen zuzutreffen.

Wirtschaft und Gesellschaft hat jetzt auch eine und freut sich über jedes “Gefällt mir”.


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