Tag Archiv für Schuldenstand

Irrweg Schuldenerlass: Das Wachstum entscheidet – auch über die Schulden

Ich hätte mich des erneut für Griechenland diskutierten Schuldenerlasses nicht noch einmal angenommen, denn wir haben die Sinnlosigkeit desselben bereits häufiger thematisiert (vergleiche zum Beispiel hier und hier). Weil ich jedoch für einen anderen Beitrag aufgrund fehlender Daten beim europäischen Amt für Statistik, Eurostat, für Griechenland auf die Seite des griechischen Amts für Statistik, EL.STAT, gehen musste, um die aktuellsten Daten zum nominalen Wirtschaftswachstum zu erhalten, lag es nahe, eben jenes nominale Wirtschaftswachstum (zum realen Wirtschaftswachstum liegen noch nicht die Daten für das 1. Quartal vor) mit der Entwicklung der Staatsschulden (in % des Bruttoinlandsprodukts) und – weil ja auch die (Jugend-)Arbeitslosigkeit losgelöst vom Wirtschaftswachstum diskutiert wird – mit der Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Bezug zu setzen.

Asmussen und Schäuble können beide nicht über ihren Schatten springen

“Der Finanzminister verteidigt Frankreich gegen Kritik der Europäischen Zentralbank. Direktoriumsmitglied Asmussen hatte Frankreich ermahnt, die Defizitobergrenze im laufenden Jahr einzuhalten”, berichtete Die Welt am Wochenende unter der Überschrift “Schuldenkrise: Schäuble weist EZB-Mann Asmussen zurecht”. Die Voraussetzung zur Einhaltung der Defizitgrenze blenden jedoch beide aus. Würden sie es nicht tun, müssten beide ihre Politik, die der EZB und die der Bundesregierung, verwerfen.

Schuldenschnitt: Es ist der Nenner, nicht der Zähler, der zählt

Heute beherrscht er wieder die Medien und beschäftigt die Euro-Finanzminister – ein möglicher Schuldenschnitt für Griechenland. Wenigstens zwei Berufsgattungen, die die Krisenpolitik für die Eurozone nicht arbeitslos macht. Jeder Job aber verlangt nach einer geeigneten Qualifikation. Dass dies für die einschlägigen deutschen Medien und die Euro-Finanzminister gilt, ist allein aufgrund der Berichterstattung und der katastrophalen Ergebnisse, die die Politik nun schon seit Jahren zeitigt, zu bezweifeln.

Deutschland und die Eurozone brauchen ein Beschäftigungsziel – Teil 1

Mit Ausbruch der Eurokrise ist die Arbeitslosigkeit in vielen Ländern in die Höhe geschnellt. Besonders evident ist dies in Ländern wie Griechenland, Portugal und Spanien. Verdrängt wird demgegenüber gern, dass auch Deutschland, gemessen an einer als Vollbeschäftigung geltenden Arbeitslosenquote von 3 Prozent, eine sehr hohe Arbeitslosigkeit ausweist, sie beträgt aktuell bereits mehr als das Doppelte und wird voraussichtlich im nächsten Jahr weiter steigen (Oktober 2012: 6,5%). Die Erwerbslosenquote (Anteil der Erwerbslosen an allen Erwerbspersonen [Summe aus Erwerbstätigen und Erwerbslosen]), die wir im folgenden auch aus Gründen der internationalen Vergleichbarkeit heranziehen, liegt etwas niedriger (September 2012: 5,1%) (Zur genaueren Definition von Erwerbslosen, Erwerbstätigen und der Erwerbslosenquote, siehe hier: Erwerbslosigkeit; zur Arbeitslosenquote siehe hier: Arbeitslosenquote). Wir verwenden im Text den geläufigeren Begriff der Arbeitslosigkeit, legen aber die international gebräuchliche Erwerbslosenstatistik zugrunde, wie sie auch das europäische Amt für Statistik, Eurostat, ausweist.