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Hasst Steinbrück die SPD?

Nach einem wirklich arbeitsreichen Tag schalte ich arglos die Informationen am Abend des Deutschlandfunks ein – nur, um zu hören, dass der SPD-Kanzlerkandidat den nächsten Bock geschossen hat. Steinbrück hat Grillo und Berlusconi vor Bürgern als Clowns bezeichnet, worauf ihn Staatspräsident Napolitano prompt auslud.

Es lohnt sich übrigens Steinbrücks Tonlage anzuhören. Wollen Sie das die kommenden vier Jahre hören?

Vor einigen Tagen wurde ich mit dem Vorwurf konfrontiert, die SPD zu “hassen“. Ich konnte den Absender erfolgreich vom Gegenteil überzeugen – sonst hätte er sicherlich auf meine Replik, die ich ihm zugesendet habe, geantwortet und mir widersprochen. Nun frage ich mich aber tatsächlich – vielleicht angesteckt von jenem Vorwurf: Hasst Steinbrück die SPD? Warum sollte er sich und seiner Partei sonst fortlaufend unmöglich machen? Weil er es nicht anders kann? Na, dann darf er auch nicht Kanzler werden.

Ich bin der letzte, der irgendein Wort für Berlusconi einlegt (vergleiche dazu: Deutschland und EU-Troika trimmen Italien für Rechtspopulismus). Aber so läuft es halt nicht auf internationalem Parkett. Das hat Kavallerie-Steinbrück, so, wie es aussieht, bis heute nicht begriffen – oder aber, er hasst die SPD. Da ich jede Art von Hass ablehne (höre hierzu mein Lied: “Ich bin so glücklich, dass…“) und somit kein “Experte” bin, kann ich diese Frage nicht abschließend beantworten.

Eines aber ist so sicher wie das Amen in der Kirche: Wäre Steinbrück schon meiner Einladung in mein Wohnzimmer gefolgt und hätte er auf mich gehört, wären ihm weitere Fettnäpfchen oder nennen wir sie besser Fetttröge erspart geblieben. Und etwas ökonomisches Handwerkszeug zur Lösung der Eurokrise hätte ich ihm – frei Haus, ohne Rednerhonorar – gleich mit geliefert. So sehr liegt mir die SPD am Herzen! Ist deswegen vielleicht doch mein “Blick auf die Realität verstellt“? Auch Liebe soll ja zuweilen blind machen.

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